
CBAM im internationalen Handel: Chancen und Herausforderungen
Ein umfassender Überblick über die EU-Klimapolitik – wie der Carbon Border Adjustment Mechanism den internationalen Handel und Unternehmen beeinflusst
Aus Gründen der Lesbarkeit wird in diesem Text überwiegend das generische Maskulinum verwendet. Es sind jedoch stets alle Geschlechter gemeint.
Wer hinter der SBTi steckt, was sie für Unternehmen bedeutet und wie sie bei der Bewältigung der Klimakrise helfen will, hat Greenly zusammengefasst.
Innerhalb von zehn Jahren ist die Science Based Target Initiative, kurz SBTi, zur internationalen Referenz für Unternehmen geworden, die ihre Emissionen effektiv reduzieren möchten, indem sie ihnen eine klare Reduktionsroute vorgibt.
Entlang des Weges begleitet die SBTi Unternehmen mit Tools und Leitfäden, damit diese ihre Klimastrategien erfolgreich umsetzen können. Die feste Achse, um die sich dabei alles dreht: das Pariser Klimaabkommen.
Das Pariser Klimaabkommen ist ein völkerrechtlicher Vertrag. Das bedeutet eigentlich, dass sich alle Staaten, die diesen Vertrag unterschrieben haben, dazu verpflichtet haben, die festgelegten Ziele auch umzusetzen.
Das hört sich erstmal fantastisch an, denn das hieße ja: 1,5 °C-Grad-Ziel – wir kommen! Nun ja, wäre da nicht der Konjunktiv.
Zwar gibt es Berichts- und Überwachungsmechanismen, die den Fortschritt aufzeichnen und die Länder müssen regelmäßig Berichte einreichen (sogenannte Nationally Determined Contributions, kurz: NDCs), in denen sie Ziele und die dazugehörigen Maßnahmen beschreiben.
Aber: Sanktionen gibt es keine, sollten die Anforderungen nicht erfüllt werden. Bei der Einhaltung des Abkommens sind wir also auf die freiwillige Kooperation der Staaten angewiesen. Das funktioniert – sagen wir mal – mäßig gut.
Das Pariser Klimaabkommen wurde auf der UN-Klimakonferenz im Dezember 2015 (COP21) von 196 Vertragsparteien unterschrieben und trat ein knappes Jahr später in Kraft.
Das übergeordnete Ziel war zunächst, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf unter 2 °C über dem vorindustriellen Niveau zu halten – im Laufe der letzten Jahre hat der Weltklimarat der UN jedoch betont, dass schon ein Überschreiten von über 1,5 °C heftige Auswirkungen hätte, die von schwerwiegenden Hitzewellen, Regenfällen sowie Dürren reichen.
Um dieses, zuletzt ausgerufene Ziel bis zum Ende des Jahrhunderts zu erreichen, sind die Anforderungen allerdings, dass die Treibhausgasemissionen bis (spätestens) 2025 ihren Höhepunkt erreichen und danach, bis 2030, um 43 % sinken.
Die SBTi bietet (noch) keine Lösungen für Städte, Kommunalverwaltungen, Einrichtungen des öffentlichen Sektors, Bildungseinrichtungen oder gemeinnützige Organisationen, also überprüft deren Klimaziele nicht.
Auf Unternehmensebene hingegen gehört sie zu den einflussreichsten Organisationen im Bereich der Klimastrategie, der sich bereits fast 7.000 Betriebe verschrieben haben – dazu zählen auch globale Marktführer wie Microsoft oder Apple – deren Ziele von der SBTi validiert wurden.
Auf der Internetseite der SBTi lässt sich einsehen, welche Unternehmen Near Term Targets (also Klimaziele im Zeitraum bis 2030) und Net Zero Targets (Netto-Null-Emissionsziele) eingereicht haben und verfolgen – aber auch wer sein Engagement nach Einreichung wieder zurückgezogen hat: https://sciencebasedtargets.org/target-dashboard
In verschiedenen Schlüsselindustrien besteht dringender Handlungsbedarf, dazu gehören unter anderem: die Sektoren der Stahl-, Zement- und Finanzindustrie, aber auch die Schifffahrt sowie die Land- und Forstwirtschaft. Diese Branchen benötigen individuelle Lösungen zur Zielsetzung, was eine der Kernkompetenzen der SBTi darstellt.
Wie bereits erwähnt, ergeben sich die Ziele der SBTi vor allem aus dem Pariser Klimaabkommen. Dafür entwickelt sie Standards, Instrumente und Leitlinien, mit denen Unternehmen bei der Festlegung wissenschaftlich fundierter Klimaziele unterstützt werden. Durch Standards werden Strategien und Berichterstattung vergleichbar und transparent, was wiederum den Druck auf alle Mitbewerber erhöht, nachhaltig zu handeln.
Dadurch nimmt die SBTi indirekt auch Einfluss auf die (Klima-)Politik und fördert internationale Zusammenarbeit.
Das erklärte – durchaus ambitionierte, aber notwendige – Ziel: Netto-Null-Emissionen weltweit. Das bedeutet, dass menschlich verursachte Emissionen nur in der Höhe ausgestoßen werden, in der sie auch abgebaut werden können. Dafür entwickelte die SBTi im Oktober 2021 den weltweit ersten Net-Zero Standard.
Wissenschaftlich fundiert sind Ziele dann, wenn sie nach neuestem Stand der Klimawissenschaft mit dem übereinstimmen, was notwendig ist, um die Anforderungen des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. In erster Linie also die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C.
Gemäß den Regeln des SBTi Corporate Net Zero Standard müssen diese Ziele außerdem die im Greenhouse Gas Protocol (GHG) definierten Scope 1 und 2 berücksichtigen, da sie ansonsten für ungültig erklärt werden. Scope 3 Emissionen müssen dann berücksichtigt werden, wenn sie mehr als 40 % der Gesamtemissionen des Unternehmens ausmachen.
Was genau im GHG Protocol steht, erfahren Sie hier:
Die SBTi ist die Frucht aus der Kooperation des Carbon Disclosure Project (CDP), des UN Global Compact, des World Wide Fund for Nature (WWF) und des World Resources Institute (WRI), die Unternehmen ermächtigen wollten, ihre Klimastrategie nach den Zielen des Pariser Klimaabkommens auszurichten.
Zuvor bestand hier eine Lücke, Unternehmen wussten zwar was von ihnen gefordert war, jedoch fehlte der Rahmen, um die Anforderungen gemäß den rechtlichen Vorgaben zu erfüllen. Die starke Partnerschaft der Organisationen, ergibt sich aus den verschiedenen Kernkompetenzen der einzelnen:
Das Was wäre nun geklärt, wie aber operiert die SBTi? Unternehmen, die sich der Initiative anschließen möchten, durchlaufen verschiedene Etappen von der Anmeldung bis hin zur Umsetzung und regelmäßigen Berichterstattung.
Wer mit SBTi-Klimazielen arbeitet, leistet einen wichtigen Beitrag zum weltweiten Klimaschutz, so viel ist klar – und Klimaschutz ist kein idealistischer Ansatz mehr, sondern überlebensnotwendig für unseren Planeten.
Darüber hinaus gibt es aber weitere, auch wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen: Betriebe gewinnen an Glaubwürdigkeit und Reputation, da Ziele und Engagement von einem unabhängigen Organismus geprüft werden und somit vergleichbar mit anderen Unternehmen für Stakeholder ersichtlich werden.
Die Ziele sind wissenschaftlich fundiert, und kein Unternehmen kann sich mit vagen Aussagen durch die Validierung lavieren, um sich in einem besseren Licht zu präsentieren. Außerdem sind Unternehmen besser auf sich verändernde Marktanforderungen vorbereitet und motiviert, innovative Technologien und Geschäftsmodelle zu entwickeln, die ihnen langfristig wirtschaftliche Vorteile sichern.
Natürlich bringt die Umsetzung der SBTi auch Herausforderungen mit sich. Insbesondere die Datenerhebung von Scope-3-Emissionen erweist sich als anspruchsvoll, aber auch die Anpassung branchenspezifischer Anforderungen. Oft gehen mit langfristigen Engagements finanzielle und technologische Hürden einher – mitunter auch eine Veränderung der Unternehmenskultur.
Gerade Validierungsprozesse können sich ziehen und die Abhängigkeit von Partnern entlang der Lieferkette kostet zusätzlich Zeit und Ressourcen. Dennoch bleibt die SBTi ein zunehmend unentbehrlich werdender Schritt für den Klimaschutz und nachhaltige Unternehmensführung und -entwicklung.
Auf den ersten Blick steht man bei der SBTi vor einem kaum zu bewältigenden Berg. Die gute Nachricht ist: Greenly kennt sich aus!
Vom Commitment Letter über die Entwicklung von Klimazielen bis hin zur Berichterstattung sind unsere Experten an Ihrer Seite. Wir helfen Ihnen, Reduktionsziele für Scope 1, 2 und 3 auf der Grundlage der 1,5°C-Pfade von SBTi zu definieren.
Vertrauen Sie Greenly, wenn es darum geht, Ihre SBTi-Reise von Anfang bis Ende zu unterstützen, und verarbeiten Sie globale Nachhaltigkeitsdaten und Emissionsanalysen für einen einfachen Validierungsprozess – alles auf unserer Plattform.
Viele Unternehmen mit internationalem Einfluss kämpfen bereits gegen den Klimawandel. In Deutschland konnten bisher knapp 400 Betriebe ihre Klimaziele validieren lassen.
Hier ein paar Beispiele deutscher Unternehmen mit SBTi-validierten Klimazielen.
Lassen Sie sich von unseren Experten in einem persönlichen Gespräch unsere Plattform vorstellen. Hier geben wir Ihnen einen Einblick in unser Angebot und Sie werden sehen, wie einfach Sie sich der SBTi mit unserer Hilfe verschreiben können – und so Zeit und Kosten sparen.
https://sciencebasedtargets.org/
https://unfccc.int/process-and-meetings/the-paris-agreement
https://blogs.microsoft.com/on-the-issues/2019/09/22/ambition-is-good-action-is-better-making-progress-on-our-climate-commitments/?utm_source=chatgpt.com
https://greenly.earth/fr-fr/blog/guide-entreprise/sbti-science-based-targets-initiative-ce-quil-faut-savoir
https://sciencebasedtargets.org/resources/files/SBT-Commitment-Letter.pdf