


Aus diesem Grund sind Kohlenstoffsenken unverzichtbar geworden. Mal als Hebel im Kampf gegen den Klimawandel, mal als Gegenstand der Besorgnis für Umweltschützer, sind sie dennoch umstritten.

Mit anderen Worten: Kohlenstoffsenken tragen dazu bei, die Konzentration von Kohlendioxid (CO₂) in unserer Atmosphäre zu begrenzen. Der Überschuss an freigesetzten Treibhausgasen (zu denen auch CO₂ gehört) ist jedoch für die globale Erwärmung verantwortlich.
Die Funktionsweise einer Kohlenstoffsenke hängt von ihrer Art ab.
Es gibt zwei Arten von Kohlenstoffsenken: natürliche Kohlenstoffsenken und künstliche Kohlenstoffsenken.
Allerdings basieren Kohlenstoffsenken innerhalb jeder dieser Kategorien nicht unbedingt auf identischen Mechanismen.
Natürliche Kohlenstoffsenken sind Ökosysteme. Dazu gehören insbesondere:
Die Funktion der Wälder als Kohlenstoffsenken basiert auf der Photosynthese. Diese ist übrigens der wichtigste Mechanismus zur Bindung von Kohlenstoff aus der Atmosphäre.
Dabei wird Sonnenenergie genutzt, um CO₂ in Form von organischer Substanz zu binden. Im speziellen Fall der Wälder absorbieren und speichern Bäume Kohlenstoff. Im Gegenzug geben sie Sauerstoff ab.

Als Kohlenstoffsenken binden und speichern unsere Ozeane CO₂ durch das Zusammenspiel zweier unterschiedlicher Prozesse: eines physikalischen und eines biologischen Prozesses.
Moore und Küstensümpfe gelten beide als Feuchtgebiete. Die Definition von Feuchtgebieten kann jedoch variieren.
Die von Vegetation bewachsenen Moore speichern 75 % des Kohlenstoffs aus der Atmosphäre und 30 % des Kohlenstoffs aus unseren Böden. Das Problem: Sie machen nur 3 % der Landfläche aus, und diese Gebiete sind vom Verschwinden bedroht.

Konkret wird das CO₂ „gebunden“ und anschließend in dichte geologische Speicher unter der Erde injiziert. Bei Anwendung in einem Biomassekraftwerk oder einer Bioethanolanlage wird diese Technik als „Bioenergie mit CCS“ (BECCS) bezeichnet.
Das CCS-Verfahren umfasst drei Schritte: Abscheidung, Transport und Speicherung.
Es gibt nicht nur eine Debatte über Kohlenstoffsenken, sondern mehrere. Grob gesagt lassen sich diese auf zwei Hauptthemen reduzieren:
Die Debatte um den Schutz bezieht sich auf die sogenannten „natürlichen” Kohlenstoffsenken. Im Kampf gegen die globale Erwärmung sind diese Senken wichtige Verbündete.
ADEME
Agentur für Umwelt und Energie
Da wir unsere Treibhausgasemissionen (einschließlich CO₂) so schnell und drastisch wie möglich reduzieren müssen, sind Kohlenstoffsenken unverzichtbar.
Angesichts der Dringlichkeit des Klimawandels ist es offensichtlich, dass natürliche Kohlenstoffsenken nicht ausreichen werden.
Auch wenn die Reduzierung unserer Treibhausgasemissionen unerlässlich ist, sind Umfang und Schwierigkeit dieser Aufgabe so groß, dass der Einsatz künstlicher Kohlenstoffsenken unvermeidlich erscheint.
Der Einsatz künstlicher Kohlenstoffsenken wirft jedoch sowohl in operativer als auch in moralischer Hinsicht Fragen auf.
Hinzu kommt, dass künstliche Kohlenstoffsenken reale Risiken bergen. Wie die Zeitung Les Échos im Jahr 2022 betonte, „ist die Rückführung von CO₂ in den Boden nicht unbedenklich – auch wenn die Eigenschaften des Gases, das inert, nicht brennbar und nicht explosiv ist, die Risiken begrenzen“.

Natürliche Kohlenstoffsenken sind unsere Verbündeten. Leider haben wir ihre Unterstützung bereits stark überstrapaziert.
Unsere Kohlenstoffsenken leiden nicht nur unter den überschüssigen Emissionen in unserer Atmosphäre, sondern auch unter den Auswirkungen des Klimawandels.
Und die Ergebnisse liegen auf der Hand: Im Jahr 2022 haben Wälder und Böden 16,9 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent (MtCO₂e) der von Frankreich prognostizierten 41 MtCO₂e gebunden. Vor zehn Jahren haben unsere Wälder doppelt so viel CO₂ absorbiert wie heute. Und es gibt allen Grund zu der Annahme, dass sich die Lage nicht verbessern wird: Brände, Dürren, verschiedene Krankheiten... Die Wälder leiden.
Le Monde
Französische Zeitung
Aber laut CEA sind nicht nur diese Katastrophen dafür verantwortlich. Unsere eigenen Exzesse tragen ebenfalls dazu bei, und zwar nicht zu knapp.
CEA
Atomenergiebehörde
Unternehmen interessieren sich zunehmend für das Thema CO2-Kompensation (oder CO2-Beitrag), um das Problem ihrer Restemissionen zu lösen. Viele CO2-Beitragsprojekte zielen jedoch darauf ab, Kohlenstoffsenken zu schützen oder deren Ausbau zu unterstützen.
Ein Ansatz, der auf den ersten Blick lobenswert, ja sogar unerlässlich erscheint. Insbesondere für die Experten des IPCC ist die Klimakrise so dringend, dass wir ohne CO2-Kompensation nicht wirksam gegen die Erderwärmung vorgehen können.
Das Problem: CO2-Kompensationsprojekte sind regelmäßig Gegenstand von Kontroversen. Der Grund dafür? Die Frage nach der Relevanz und Wirksamkeit eines solchen Vorgehens.
Nehmen wir das Beispiel eines Wiederaufforstungsprojekts: Wie lange dauert es in der Praxis, bis die gepflanzten Bäume tatsächlich in der Lage sind, die betreffenden Restemissionen „auszugleichen”?
Wie man sieht, gehen die Meinungen zum CO2-Beitrag weit auseinander, auch unter Umweltschützern.
Während das Klimanetzwerk der Meinung ist, dass man sich definitiv davon abwenden sollte, schließt sich Greenpeace den Empfehlungen des IPCC an und befürwortet eine vernünftige und geregelte Nutzung der CO2-Abgabe. Diese Nutzung muss jedoch unbedingt auf eine maximale Reduzierung der Treibhausgasemissionen folgen.